15 Jun 2023

10 Tipps, wie Sie wertvolles Feedback geben können

Feedback kann auf viele Arten gegeben werden, aber welche ist die beste? Wir haben 10 wertvolle Tipps unserer HR-Expertin und Senior Managerin Mette Nørlem zusammengestellt, wie Sie konstruktives Feedback geben können, das sowohl Mitarbeiter als auch Unternehmen auf ein höheres Niveau hebt.

 

Wie etablieren Sie in Ihrem Unternehmen eine Feedback-Kultur, die sowohl das Wohlbefinden als auch die Entwicklung fördert? Das ist eine Frage, die sowohl Einblicke in das menschliche Verhalten als auch eine gute, konstruktive Kommunikation erfordert. Darauf werden wir uns hier konzentrieren.


Der wichtigste Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Feedback-Kultur ist das Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern. Dieses entsteht im Laufe der Zeit, ebenso wie eine Feedback-Kultur nicht von heute auf morgen zustande kommt. Sie muss in das Unternehmen hineingearbeitet werden - geknetet, geformt und gewürzt, bis man schließlich das perfekte Ergebnis gebacken hat.


Hier sind unsere 10 besten Tipps für den Einstieg in die Feedbackkultur:

 

 

I) Überlegen Sie, wann und wo


Wo und wann sind der optimale Zeitpunkt und der beste Ort für Feedback? Das hängt ganz davon ab, welche Art von Feedback Sie geben wollen. Ist es positiv oder negativ, anspruchsvoll oder eher einfach?

 

Ein belastendes Feedback, das weitreichende Änderungen erfordert, sollte beispielsweise am Morgen vermieden werden. Zu dieser Tageszeit hat der Mitarbeiter nicht die Möglichkeit, die Worte richtig zu verdauen, da ein voller Arbeitstag auf ihn wartet. Negatives Feedback sollte auch nicht in einer gemeinsamen Sitzung oder kurz vor der Abreise des Mitarbeiters ins Wochenende gegeben werden.

 

 

II) Erklären Sie den Zweck des Feedbacks


Wenn Sie Feedback geben, sollten Sie zunächst erklären, was es bezwecken soll. Es ist wichtig, dass der Mitarbeiter versteht, dass das Feedback keine negative Kritik ist, sondern eine Voraussetzung für Lernen und Entwicklung. Davon profitieren sowohl die Motivation des Mitarbeiters, sein Verhalten zu verbessern oder zu ändern, als auch Ihr Team als Ganzes und letztlich das Unternehmen.

 

 

III) Seien Sie konkret


Viele von uns geraten in die Defensive, wenn man uns mit Allgemeinheiten über etwas konfrontiert, das wir vielleicht getan oder auch nicht getan haben. Deshalb ist es gut, sofort einen Arbeitsablauf oder ein Verhalten zu spezifizieren, wenn Sie Feedback geben.

 

Vielleicht sind Sie der Meinung, dass der Mitarbeiter seinen Kollegen nicht genug hilft. Aber anstatt zu sagen: "Du hilfst deinen Kollegen nie", werden Sie konkret: "Am Dienstag hat Katrin dich um Hilfe gebeten, aber du hast abgelehnt." Wenn Sie konkrete Beispiele nennen, haben Sie einen besseren Ausgangspunkt für einen positiven Dialog.

 

 

IV) Der Sachverhalt sollte im Mittelpunkt stehen, nicht die Person


Konzentrieren Sie sich beim Feedback auf den Sachverhalt oder das Verhalten, das verbessert oder geändert werden kann, und vermeiden Sie persönliche Anschuldigungen. Wenn das negative Feedback zu persönlich wird, kann es schnell als Angriff empfunden werden – und das führt selten zu guten Ergebnissen.

 

 

V) Ermutigen Sie den Mitarbeiter zum Dialog


Bei einem guten Feedback geht es um einen Dialog und nicht um einen langen kritischen Vortrag. Nennen Sie also Ihr Anliegen und das, worüber Sie sprechen möchten, und lassen Sie den Mitarbeiter an dem Gespräch teilhaben.

 

 

VI) Vergessen Sie nicht die positiven Aspekte


Wenn Ihr Feedback negativ ist und sich auf Verbesserungen in Arbeitsabläufen oder im Verhalten Ihres Mitarbeiters konzentriert, ist es immer eine gute Idee, mit etwas Positivem nachzulegen. Zum Beispiel: "Ich denke nicht, dass Ihre Reaktion auf Philip akzeptabel war, aber es war gut, dass Sie...". Dies gibt dem Mitarbeiter das Gefühl, auch etwas Gutes beigetragen zu haben.

 

 

VII) Achten Sie auf Ihre Tonalität


Ihre Sprache ist entscheidend für die Erfahrung und Reaktion des Mitarbeiters, wenn Sie ihm Feedback geben. Ein kritischer und herablassender Ton zwingt die meisten Menschen in die Defensive. Ein natürlicher Mechanismus besteht darin, dass der Mitarbeiter Ihre eigentlich konstruktive Kritik abblockt, während er überlegt, wie er sich am besten verteidigen kann. Vermeiden Sie also einen harschen Ton – einschließlich Worten wie "enttäuscht", "Versagen" und "unzureichend". Verwenden Sie stattdessen sanftere Worte, wie zum Beispiel: "Ich habe gesehen, dass Sie Schwierigkeiten hatten mit...", "Ich habe festgestellt, dass Sie..."

 

 

VIII) Vermeiden Sie Annahmen und Mutmaßungen


Wissen Sie mit Sicherheit, was die Gründe für die Verhaltensweise Ihres Mitarbeiters waren? Wahrscheinlich nicht. Vermeiden Sie daher Mutmaßungen, wenn Sie Feedback geben. Es wird auf den Mitarbeiter oft provokant wirken, wenn Sie glauben zu wissen, wie er sich fühlt. Vielleicht wissen Sie es gar nicht. Bleiben Sie stattdessen auf Ihrer eigenen Seite des Dialogs mit Sätzen wie: "Ich sehe...", "Ich finde...", "Ich fühle...".

 

 

IX) Geben Sie gute Ratschläge und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen


Nachdem Sie Ihr Feedback gegeben haben, sollte der Mitarbeiter die Möglichkeit haben, darüber nachzudenken und zu entscheiden, ob oder wie er damit umgehen sollte. Es kann jedoch sinnvoll sein, während des Gesprächs gemeinsam nach Lösungen zu suchen, und es ist auch in Ordnung, hier Ratschläge zu geben. Vergessen Sie aber nicht, dass der Mitarbeiter letztlich selbst entscheidet, ob er den Ratschlag befolgt.

 

 

X) Geben Sie das Feedback kurz und knackig


Kommen Sie direkt auf den Punkt. Ein gutes Feedback sollte zum Nachdenken anregen, deshalb sollten Sie es schnell und konkret geben. Lange einleitende Erklärungen und Smalltalk lassen den Mitarbeiter im Unklaren darüber, was auf ihn zukommt.

 

Wenn Sie hingegen das Feedback sofort geben und sich dann auf ein längeres Gespräch einlassen, kann es sein, dass der Mitarbeiter das Gesagte nicht versteht und dem Gespräch nicht aufmerksam folgt. Seien Sie also schnell und präzise, wenn Sie Ihre Botschaft übermitteln – aber nehmen Sie sich die nötige Zeit für eine angemessene Erklärung und einen Dialog.

 

 

Fehlendes Feedback führt zu Unzufriedenheit


Wenn Sie vergessen, Feedback zu geben, oder es absichtlich nicht tun, ist es durchaus möglich, dass dies von Ihren Mitarbeitern negativ ausgelegt wird. Wenn sie keine Anerkennung erfahren, können sie schnell den Eindruck gewinnen, dass Sie mit ihrer Arbeit nicht zufrieden sind oder nicht bemerken, was sie leisten.


Die große Mehrheit der Mitarbeiter schätzt Feedback – sowohl zu dem, was sie gut machen, als auch zu dem, was sie besser machen können. Das schafft Motivation und Entwicklungsfreude. Umgekehrt kann Nichtkommunikation zu Stress, Unzufriedenheit und einem schlechten Arbeitsumfeld führen. Unterschätzen Sie daher niemals den Wert, den eine gesunde Feedback-Kultur für Ihr Unternehmen haben kann.


Lesevorschlag: 5 Tipps für den Umgang mit Feedback

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